Jahrestag

Oct. 2nd, 2019 04:06 pm
frau_frigga: (Default)
Vor einem Jahr habe ich nach 13 Jahren in der gleichen Abteilung meine "neue" Stelle angetreten. Jobgeburtstag :-)

Ich bin immer noch froh, dass ich mich zu dem Stellenwechsel durchgerungen habe. Nach so langer Zeit in der alten Abteilung ist es schon unbequem sich wegzubewegen auch wenn man latent unzufrieden ist. Aber ich habe durch den Stellenwechsel viel gewonnen. Zu liebgewonnenen Kolleginnen aus der alten Abteilung habe ich noch immer regelmäßig Kontakt (zwei davon habe ich diese Woche z.B. in der Pause getroffen) und das neue Team hat mich herzlich aufgenommen. Ich fühlte mich fast sofort angenommen und respektiert.
Ich liege jetzt Sonntags nicht mehr im Bett wach, weil ich die Auseinandersetzungen am Montag befürchte, ich schlafe jetzt einfach. Ich kann mich im Urlaub voll erholen weil ich nicht immer im Hinterkopf habe, was die Kolleginnen in meiner Abwesenheit wohl machen. Diese neigten nämlich dazu die Posteingänge zu kommentieren mit Sätzen wie "Hätte ich niiie bewilligt" (tja, meine Entscheidung wurde aber von oben bestätigt); "was ist seit dem Antrag vor x Monaten passiert?" (Bewilligung ist in der Akte... muss man halt auch mal reingucken).
Ich bin in der alten Abteilung wöchentlich am Telefon angeschrien und/oder beleidigt worden, das ist mir im gesamten letzten Jahr nicht mehr passiert (es hieß aber, das liegt an meinem schlechten Umgang mit den Kunden). Ich habe seelisch dort mehr Schaden genommen, als es mir in der Situation bewusst war.

Warum schreibe ich das? Weil ich hoffe, dass es Mut macht. Ja, Veränderungen sind oft unbequem. Auch die ersten Wochen und Monate hier in der Einarbeitung waren wirklich anstrengend aber ich habe viel gewonnen und verdiene jetzt auch noch mehr Geld.
Also wenn ihr irgendwie einen Veränderungswunsch habt aber auch unsicher seid und das gemachte Nest so bequem ist: springt ins kalte Wasser und schwimmt so gut ihr könnt. Alles wird gut :)

Zusatz: der Liebste hatte ja mitbekommen, welche Gründe zum Veränderungswunsch führten und hat mir noch einen wichtigen Rat gegeben. "Wohin du auch gehst, du nimmst dich mit". Ich habe also auch viel selbst reflektiert was ich an Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wesenszügen im Gepäck habe und wie das gewinnbringend eingebracht werden kann. Wie manche Dinge vorher entstanden sind und wie ich dem künftig entgegen wirken kann. Bisher ist das gut gelungen und ich bin total zufrieden mit meiner Entscheidung.

Einziger Nachteil: Das "Pfündchen zu viel", dass ich mit dem Stress im Job rechtfertigt habe, muss wohl doch woanders herkommen. Das ist nämlich immer noch da.
frau_frigga: (Default)
Motiviert durch den Friending Meme bei Ju/aboutbreakfast (https://misjah.livejournal.com/250774.html) möchte ich künftig wieder ein paar Einträge mehr schreiben und über den Wochenrückblick hinaus kommen. Teilnehmen möchte ich zwar nicht, aber für die Leser die da sind ist mehr Input vielleicht auch spannend.

Kategorie "Von der Seele...": ich schreibe mir Dinge vom Herzen die mich umtreiben.

Aktuell habe ich wieder eine Phase in der ich sehr unsicher bin. Nicht so, dass es meinen (Berufs-) Alltag einschränkt aber doch so, dass es mich umtreibt. Ich habe vor fast einem Jahr (konkret am 01.10.2018) meine Stelle gewechselt und die ersten Monate waren wirklich anstrengend (Einarbeitung, Urlaubs-/ Krankheitsvertretungen, ...) aber jetzt hat sich das Ganze gut eingespielt und ich komme nach meinem Empfinden gut zurecht. Anlässlich des Jahres habe ich jetzt meinen Chef um ein Mitarbeitendengespräch gebeten, weil ich einen Rück- und Ausblick mit ihm machen möchte und hören wie er mich sieht. Dass ich gut zurecht komme, kann ja daran liegen, dass ich schlampig arbeite und wichtige Dinge versäume, da wäre so ein Fall ja auch schneller bearbeitet...
Und jetzt ärger ich mich wieder, dass ich nicht aus Überzeugung sagen kann: "Das habe ich gut hinbekommen" sondern eben unsicher bin und Rückmeldung brauche.

Auch bei der anderen Hälfte meines Arbeitsalltags, der Arbeit im Personalrat, ist das Problem dass ich frei handeln kann und kaum Rückmeldung bekomme, so dass ich nicht abschätzen kann, wie das Standing ist. Ob ich in der Rolle respektiert werde, ob die Arbeit überhaupt wertgeschätzt wird, ob man zufrieden ist. Ich bin in diese Rolle gewählt worden und habe den Anspruch (an mich selbst) dass die, die mich gewählt haben, nicht glauben ihre Stimme verschenkt zu haben.

Außerdem mache ich mir in den letzten Tagen Gedanken über meine Außenwirkung. Ich fürchte, dass ich wesentlich strenger rüberkomme als ich wirklich bin, weil ich in diesem "Job-Modus" nun mal versuche professionell zu arbeiten und bei Konzentration ein "Resting Bitch Face" bekomme.
Anlass war eine Begegnung mit einem Kollegen, den ich flüchtig kenne aber mit dem ich nur wenig Berührungspunkte habe. Er war bei unserem letzten Austausch wirklich herzlich und nett zu mir und ich Depp grüble jetzt darüber nach warum er das macht. Ich freue mich ja darüber aber durch meine Unsicherheit kann ich sowas nicht vorbehaltlos annehmen.

Es ist erschreckend wie lange schlechte Erfahrungen in der Schulzeit (Ich war jahrelang das Mobbing-Opfer der Klasse. So richtig mit Schulranzen in den Mülleimer geworfen bekommen, Kaugummi in die Haare gespuckt bekommen, gemieden/ zu Klassenpartys nicht eingeladen werden etc., Ich manchmal immer noch Alpträume von dieser Zeit) nachwirken.

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