Oct. 11th, 2012

frau_frigga: (Default)
Gestern war ich wieder auf der RehaCare Messe in Düsseldorf (www.rehacare.de). Mein Arbeitgeber hat mir die Möglichkeit dieser Dienstreise eröffnet und ich habe sie zum zweiten Mal genutzt, zum ersten Mal war ich 2010 dort.
Auch wenn meine tägliche Arbeit nicht vollinhaltlich mit Dingen der Messe zu tun hat, finde ich es interessant Dinge zu sehen, deren Anträge mir sonst durch die Hände gehen oder auch einfach nur die Menschen zu beobachten. Gut, ich gebe zu: Massagesitze teste ich auch, nicht dienstlich aber gern.

Ganz davon ab dass mir nach einem Messetag Füße und Rücken vom laufen und schleppen weh tun wirkt ein Besuch immer noch lange nach. Es berührt mich die Dinge zu sehen, die es dort zu sehen gibt. Einige Pflegehilfsmittel sehen für mich etwas gruselig aus und wenn ich sehe, dass es die auch für Klein(st)kinde gibt, muss ich kurzfristig die Verbindung vom Auge zum Hirn kappen um nicht sofort loszuheulen. Sowas sollte es auf dieser Welt nicht geben müssen.
Auch der Weg durch einen Gang an dem sich viele Stände unterschiedlicher Kinderhospize reiht ist bei mir nur mit Klos im Hals drin. Da wollte ich nicht mal ein Schlüsselband abgreifen (auch wenn ich die sonst ganz nützlich finde) weil ich das Thema zu bewegend finde.
Andererseits ist es irre Betroffene zu begegnen und zu sehen wie sie sich arrangieren, motivieren und begeistern. Zum Beispiel ist das Strahlen einer Rollstuhlbasketballerin, die paralympisches Gold gewonnen hat, ansteckend. Und faszinierend wie treffsicher die einhändig den Basketball im Korb versenkt (das kann ich so mit zwei Händen nicht).

Mein Highlight war (mal wieder) der Assistenzhunderverein Vita (http://www.vita-assistenzhunde.de/startseite). Ganz davon abgesehen, dass diese Hunde einfach oberniedlich sind, ist es toll zu sehen, was die Hunde können und wie das den Betroffenen weiterhilft. Schuhe/Strümpfe/Jacke ausziehen, Dinge holen oder aufheben, Türen und Schubladen öffnen und schließen oder ganz profan am Rollstuhl bei Fuß laufen.
Und weil ich in dieser Situation nicht anders kann habe ich mal wieder Merchandise gekauft. Diesmal kein Kalender sondern ein Hundesilouetten-Schlüsselanhänger aus Filz und ein Button.

In meinem täglichen Leben sind behinderte Menschen nicht ungewöhnliches und ich sollte routiniert im Umgang mit ihnen sein, dennoch haut mich die Reha emotional gern mal aus den Latschen und ich bin gerade nah am Wasser gebaut.
Was bin ich froh, dass mir die Füße weh tun, denn das heißt, dass ich sie benutzen kann.
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